Der 5 AM Club: Warum du um 5 Uhr aufstehen sollst (oder auch nicht)

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"Own your morning. Elevate your life." Dieser Satz aus Robin Sharmas Bestseller The 5 AM Club* hat einen Hype ausgelöst, der polarisiert. Auf Instagram prahlen Influencer mit ihrer Morgenroutine um 5 Uhr, während Nachteulen mit Augenringen und Kaffee-Tassen-Emojis kontern. Was steckt hinter dem Trend des 5 Uhr Clubs, und warum lieben oder hassen ihn so viele?

Lass uns das Ganze mal aufdröseln. Am Ende dieses Artikels weißt du nicht nur, was es mit dem Club auf sich hat, sondern auch, ob er für dich überhaupt Sinn macht – oder ob du besser mit einer Netflix-Nachtfahrt um 23 Uhr dran bist.

Was macht der 5 AM Club eigentlich?

Der 5 AM Club ist keine schicke Location mit gedimmtem Licht und fancy Drinks – obwohl er auf Social Media manchmal genau so inszeniert wird. Es handelt sich vielmehr um eine Lebensphilosophie, die darauf abzielt, die erste Stunde des Tages so effektiv wie möglich zu nutzen. Laut Robin Sharma, dem Autor des 2018 erschienenen Buches The 5 AM Club*, liegt das Geheimnis produktiver und erfolgreicher Menschen darin, um 5 Uhr morgens aufzustehen.

Die zentrale Idee: Wer früh aufsteht, hat einen klaren Vorsprung. Keine E-Mails, keine ablenkenden WhatsApp-Nachrichten, kein Netflix-Drama – nur du, deine Gedanken und deine Ziele. Sharma nennt das die "Victory Hour".

Die Grundsätze des 5 AM Clubs

Robin Sharma hat die 5-Uhr-Philosophie in seinem Buch in drei simple Grundsätze gegliedert:

  1. 20/20/20-Regel Die erste Stunde nach dem Aufstehen wird in drei 20-Minuten-Blöcke unterteilt:
    • 20 Minuten: Bewegung. Hier geht’s um intensives Schwitzen. Ein Workout, das deinen Puls nach oben treibt und die Endorphine in die Höhe schießen lässt.
    • 20 Minuten: Reflexion. Meditation, Journaling oder einfach nur tiefes Nachdenken. Ziel ist es, deine Gedanken zu ordnen und dich auf den Tag vorzubereiten.
    • 20 Minuten: Lernen. Lies ein Buch, höre einen Podcast oder arbeite an einer neuen Fähigkeit.
       
  2. The Four Interior Empires Sharma behauptet, dass wahres Wachstum nicht nur aus dem Aufbau deines Intellekts (Mindset) besteht, sondern auch aus der Stärkung deines Herzens (Heartset), deiner Gesundheit (Healthset) und deiner Seele (Soulset). Klingt wie ein Life-Coach-Bingo, oder? Aber es geht darum, dass Erfolg ganzheitlich sein sollte.
     
  3. Isolation vor der Ablenkung Die Zeit um 5 Uhr ist so magisch, weil dich nichts stört. Während andere noch in der Tiefschlafphase sind oder von der Snooze-Taste träumen, kannst du dich auf das konzentrieren, was wirklich wichtig ist.

Wie werde ich Teil des 5 AM Clubs?

Robin Sharma macht es einfach: Du brauchst weder ein Abonnement noch eine fancy App. Du musst einfach nur – halt dich fest – früher ins Bett gehen und den Wecker auf 5:00 Uhr stellen. Easy, oder? Naja, nicht ganz. Hier ein kleiner Leitfaden:

  1. Starte langsam: Spring nicht direkt von 8 Uhr auf 5 Uhr. Stell deinen Wecker jeden Tag 15 Minuten früher.
  2. Rituale schaffen: Bereite alles am Vorabend vor. Lege deine Sportklamotten raus, plane deine Reflexionszeit und wähle schon ein Buch oder einen Podcast aus.
  3. Halte durch: Die ersten Tage werden hart. Dein Bett wird sich wie der kuscheligste Ort der Welt anfühlen. Aber wie Sharma sagt: 
    "All change is hard at first, messy in the middle, and gorgeous at the end."

Wann geht der 5 AM Club ins Bett?

Hier liegt der Knackpunkt. Damit du um 5 Uhr morgens fit bist, solltest du spätestens um 22 Uhr schlafen gehen. Sharma empfiehlt sogar 21:30 Uhr. Jetzt mal ehrlich: Wie oft hast du das letzte Mal um diese Uhrzeit das Licht ausgemacht? Genau.

Wenn du dich an die goldene Regel der Schlafhygiene hältst – 7 bis 9 Stunden pro Nacht – dann ist ein früheres Schlafengehen ein Muss. Wer allerdings gerne bis Mitternacht Serien binged, wird sich schwer tun, plötzlich um 5 Uhr topfit zu sein.

Welche Uhrzeit ist zum Aufstehen gesund?

Hier scheiden sich die Geister. Aus biologischer Sicht gibt es keine perfekte Uhrzeit für jeden Menschen. Dein Chronotyp – also ob du eher eine Lerche (Frühaufsteher) oder eine Eule (Nachtschwärmer) bist – spielt eine entscheidende Rolle. Wissenschaftler wie der Schlafexperte Dr. Till Roenneberg betonen, dass es kontraproduktiv sein kann, gegen deinen natürlichen Rhythmus zu arbeiten.

Pro-Tipp: Wenn du dich nach einer Woche 5 AM Club wie ein Zombie fühlst, liegt es möglicherweise nicht an mangelnder Disziplin, sondern daran, dass dein Körper nicht dafür gemacht ist.

Kritische Stimmen: Der 5 AM Club ist nicht für jeden

Ja, es gibt viele Erfolgsgeschichten von Menschen, die dank des 5 AM Clubs produktiver und glücklicher wurden. Aber genauso gibt es Kritiker. Sie argumentieren:

  • Nicht jeder Beruf erlaubt es: Schichtarbeiter, Eltern mit kleinen Kindern oder Menschen, die abends arbeiten, können den Luxus einer ruhigen Morgenroutine nicht genießen.
  • Es gibt keine magische Uhrzeit: Produktivität hängt nicht davon ab, wann du aufstehst, sondern wie du deine Zeit nutzt. Manche Menschen sind um 22 Uhr am kreativsten.
  • Social-Media-Falle: Der 5 AM Club wird oft als Prestigeobjekt dargestellt. Aber seien wir ehrlich: Postest du ein Bild deines Kaffees um 5 Uhr morgens, weil es dir hilft, oder weil du Likes willst?

Fazit: Solltest du dem 5 AM Club beitreten?

Wenn du ein Morgenmensch bist, strukturierte Routinen liebst und einen Neustart suchst, kann der 5 AM Club ein Gamechanger sein. Aber wenn du dich eher zu den Nachteulen zählst oder einen flexiblen Lebensstil bevorzugst, ist es vielleicht besser, deinen eigenen Rhythmus zu finden.

Sharmas Buch The 5 AM Club* ist eine inspirierende Lektüre, die jedoch nicht als Dogma verstanden werden sollte. Wie Sharma selbst sagt: "Change your mornings, change your life." Aber hey, vielleicht kannst du das auch um 7 Uhr morgens.

Also: Bist du bereit, um 5 Uhr aufzustehen, oder bleibst du lieber im Bett?

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