Biohacking: Die Kunst, deinen Körper zu hacken – oder pure Selbstüberforderung?

Lesezeit 9 min

Biohacking – der Lifestyle-Trend, der mehr verspricht, als er vielleicht halten kann

„Optimier dich selbst! Sei smarter, schneller, besser!“ Wenn dir das bekannt vorkommt, bist du entweder mitten im Biohacking-Game oder scrollst zu oft auf Instagram. Biohacking – das klingt wie ein Silicon-Valley-Startup, das sich mit deinem Körper vergnügt. Dabei steckt hinter diesem Buzzword eine Mischung aus Wissenschaft, Selbstexperiment und manchmal auch reinem Wahnsinn. Aber was genau macht man da eigentlich? Und welche Biohacks sind wirklich hilfreich? Willkommen in der Welt des Biohackings, in der grüner Tee dein bester Freund und Blaulicht dein größter Feind ist.

Was macht man beim Biohacking?

Fangen wir mit der Definition an: Biohacking bezeichnet Methoden, mit denen du deine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit durch wissenschaftlich fundierte (oder auch weniger fundierte) Tricks und Hacks verbessern willst. Es geht darum, deinen Körper wie ein Hightech-Gadget zu betrachten, dessen Software du optimieren kannst. Klingt cool, oder?

Doch bevor du jetzt deinen Kühlschrank mit Nahrungsergänzungsmitteln vollpackst und dir ein Schlaftracking-Gadget ans Handgelenk bindest, sei gewarnt: Biohacking ist kein One-Size-Fits-All. Was bei deinem Nachbarn funktioniert, kann bei dir für nichts anderes als Kopfschütteln sorgen. Und ja, das gilt auch für die ketogene Diät, die alle hypen.

Die Grundpfeiler des Biohackings

  1. Schlaf optimieren: Biohacker wissen, dass Schlaf nicht verhandelbar ist. Von Blaulichtfilter-Brillen bis hin zu teuren Matratzen – alles, um die perfekten 7-9 Stunden Schlaf zu bekommen.
     
  2. Ernährung hacken: Ob intermittierendes Fasten, Bulletproof Coffee oder eine Diät, die sich auf deinen DNA-Test stützt – Biohacking fängt in der Küche an.
     
  3. Bewegung optimieren: Statt stundenlang ins Fitnessstudio zu rennen, setzen Biohacker auf hochintensives Intervalltraining (HIIT) oder exotische Methoden wie Kältebäder.
     
  4. Geistige Klarheit: Meditation, Journaling, und – natürlich – jede Menge Nootropika (Pillen, die deine Hirnleistung boosten sollen).
     
  5. Technologie nutzen: Wearables wie Smartwatches, Ringe oder sogar Implantate – alles für den perfekten Datensatz über deinen Körper.

Welche Biohacks gibt es? Die besten Tipps, die du (vielleicht) nicht kanntest

Hier sind einige der beliebtesten (und kontroversesten) Biohacks, die du ausprobieren kannst. Spoiler: Manche davon sind genial, andere eher grenzwertig.

1. Intermittierendes Fasten

Fasten ist der Rockstar unter den Biohacks. Dabei wechselst du zwischen Essens- und Fastenperioden, zum Beispiel im 16:8-Rhythmus (16 Stunden Fasten, 8 Stunden Essen).

Pro: Soll die Fettverbrennung ankurbeln und die Zellregeneration verbessern.

Contra: Nicht ideal, wenn du ein Frühstücksliebhaber bist. Bye-bye, Brunch!

2. Kältetherapie

Nimm ein eisiges Bad oder stelle dich für ein paar Minuten in die Kältekammer. Angeblich steigert das deinen Stoffwechsel und reduziert Entzündungen.

Pro: Hilft nachweislich bei Muskelregeneration.

Contra: Macht keinen Spaß, es sei denn, du stehst auf Erfrierungen.

3. Bulletproof Coffee

Kaffee gemischt mit Butter und MCT-Öl. Klingt widerlich? Willkommen im Biohacker-Paradies! Ziel ist es, Energie zu liefern, ohne den Blutzuckerspiegel zu erhöhen.

Pro: Du bist stundenlang satt und wach.

Contra: Kalorienbombe pur. Goodbye, Traumfigur.

4. Blaulichtblocker

Blaulicht von Bildschirmen sabotiert deinen Schlaf. Die Lösung: orangefarbene Brillen, die aussehen, als würdest du auf einer Baustelle arbeiten.

Pro: Schlafverbesserung garantiert.

Contra: Nicht sexy.

5. Nootropika

Pillen, die deine Konzentration boosten sollen. Denk an eine Kapsel, die wie ein doppelter Espresso wirkt – ohne Koffein-Crash.

Pro: Kann bei intensiven Arbeitsphasen nützlich sein.

Contra: Wissenschaftlich fragwürdig. Viele wirken einfach nicht.

6. Earthing (Barfußgehen)

Klingt hippiehaft, ist aber angeblich ein Game-Changer: Barfußgehen soll Stress reduzieren und dich mit der Energie der Erde verbinden.

Pro: Ist kostenlos.

Contra: Macht keinen Spaß im Winter.

Bücher, die inspirieren (oder provozieren)

1. "Superhuman"* von Dave Asprey.
Der Bestseller vom Biohacking-Pionier Dave Asprey ist ein absolutes Muss, wenn du tiefer in die Materie einsteigen willst. Von Ernährung bis hin zu Technologien findest du hier Tipps, die teilweise kontrovers, aber immer interessant sind.

2. "Ab jetzt Biohacking!"* von Andreas Breitfeld und Stefan Wagner.
Das Motto des Buches ist Programm: Dein Quickstart in ein besseres, längeres, gesünderes Leben.

3. "Der tägliche Biohacker"* von Max Götzler.
Max Götzler präsentiert hier 366 Tipps – für jeden Tag des Jahres einen – um kontinuierlich kleine Verbesserungen in den Alltag zu integrieren und so langfristig die eigene Performance zu steigern.

Warum Biohacking polarisiert

Die einen feiern es als ultimativen Lifestyle, die anderen belächeln es als First-World-Problem. Tatsache ist: Biohacking kann helfen, wenn du es klug einsetzt. Aber es kann auch schnell zu einer Selbstoptimierungsfalle werden, die dich mehr stresst, als du gewinnst.

Die Frage, die du dir stellen solltest, lautet: Warum mache ich das? Wenn du Biohacks ausprobierst, um gesünder und zufriedener zu leben – super! Wenn du jedoch nach Perfektion strebst, könnte das nach hinten losgehen.

Fazit: Biohacking - Top oder Flop?

Die Wahrheit ist: Biohacking ist das, was du daraus machst. Du musst kein Extremist sein, um von kleinen Hacks wie besserem Schlaf oder klügerer Ernährung zu profitieren. Aber lass dich nicht von den Versprechungen blenden. Nicht jeder Hack ist für dich geeignet, und das ist okay. Probiere aus, was funktioniert, und lass den Rest links liegen.

Und jetzt: Hack on!

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